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1342. Februar 19. Oels (dat. Olsnicz).

tercia fer. prox. post dom., qua cantatur Invocavit.

Vor Borsco, polnischem Richter in Oels, als Vorsitzenden des [Zauden-] Gerichts u. den unten gen Zeugen [als Beisitzern] übergibt der vorsichtige Mann Peter v. Elgotha (Ellguth) [Haeusler, a. a. O. S. 396, bringt ihn unter Groß-Ellguth, bemerkt aber in Anm. 6 dazu, daß auch ein anderes Ellguth gemeint sein kann], Sohn des weil. Bogusco v. Smolna (Schmollen, Kr. Oels) den vierten Teil des Burglehns zu Oels (castellanie in Olsnicz curie sue dicto castro adiacente), jetzt Zlushopf genannt, sowie den ihm darin zustehenden Teil des Salzes, gemeinhin Zlegeschacz genannt [Vgl. Haeusler a. a. O. S. 293: Die hzglichen Münzer "besorgten auch wie von alters her den Verkauf des Salzes, welches ebenfalls ein Regal [wie die Münze] der Herzöge war. Dafür entrichteten die Münzer an die Herzöge eine jährliche Abgabe, die Schlägeschatz hieß. Im Jahre 1342 gehörte der Schlägeschatz zu Oels, resp. das Recht zur Erhebung desselben dem Peter v. Ellguth . . .; derselbe verkaufte ihn 1342 mit dem Schloß-hofe, wo wahrscheinlich die hzgl. Münze sich befand, dem Hzg Konrad. Sonst ist wahrscheinlich meist der Schlägeschatz in allen unsern Städten herzogl. geblieben." ], rechtmäßig an s. erlauchten Herrn, Konrad (I.) [Grotefend, Stammt. III, 1], Hzg v. Schles. u. Herrn v. Oels, unter Verzicht auf alle Ansprüche daran, wie auf alle Briefe u. Privilegien seines gen. Vaters oder seiner Brüder, die diese gehabt haben, hatten oder in Zukunft haben könnten [Es handelt sich um einen Rückkauf; vgl. Haeusler a. a. O. S. 330.].

Z.: Ritter Peter v. Mozebor (Medzibor) [In obiger Urk. und in einer Urk. vom 24. Aug. 1364 erscheint er als Teilnehmer des poln. Gerichts zu Oels und sonst (nach 1342) im Gefolge des Hzgs: vgl. Haeusler a. a. O. S. 417, Anm. 10], Friczco v. Grodis, Arnco v. Hundisfelt (Hundsfeld), Sulco v. Smolna (Schmollen, Kr. Oels), Grabis v. Gorgewicz [Die Grabischer, die sich nach Sinapius I, 412 die Gorgowiczer nannten "haben wohl den Namen Gorgowicz nicht von Gürkwitz, sondern eher von Gorkau bei Herrnstadt, Kr. Guhrau, erhalten." Haeusler a. a. O. S. 401, Anm. 10], Jeczco gen. Jahinston (?) [Bei Sommersberg a. a O. "Johinston"] u. Wilhelm Bechir (Becher).


Bresl. Staatsarch. Depositum Oels III 22a (ältestes Oelser Konfirmationsbuch), fol. 29 mit der deutschen Überschrift: "Briff Borsken eyns Czudners mit andern seynen bysessen, daz Petir Boguschs zon vom Smoln vlfgeben hat herczog Conrad daz virdeteyl dez Burkleens czur Olsen, dez Slushophes, vnd synen teyl des salczes ader slegeschaczes, vnd virczeyonge ober daz syns vaters brine ader syner bruder als der briff saget." Ungenauer Abdruck bei Sommersberg, Silesiorum rei historicae et genealogicae accessiones, Tom. III (Lpz. 1732), pag. 156/157. Angeführt bei Haeusler, Geschichte des Fürstentums Oels (1883), S. 293, 330 u. 396.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.